Beim Kauf meines Sigma 17-70mm Contemporary* habe ich vorher schon in Foren oft gelesen, dass es Probleme mit Front- bzw. Backfokus geben kann. Sofern man eine Nikon Kamera ab der Serie D7XXX besitzt ist dies kein Problem, da in der Kamera der Fokus geringfügig mit Korrekturwerte angepasst werden kann. Sigma bietet zwar den kostenlosen Service an, dass der Autofokus zusammen mit der Kamera durch Sigma justiert wird, hierzu muss jedoch das Objektiv mit Kamera eingeschickt werden. Für den der keine zweite Kamera besitzt fällt somit der Fotospaß für vielleicht mehrere Wochen aus.
Da ist das Sigma USB-Dock* eine gute Alternative, denn man kann sein Sigma Objektiv genau auf seine Kamera justieren. Da ich eine Nikon D5300* besitze, welche eine Kamera interne Justierung nicht ermöglicht, habe ich mir beim Kauf des Sigma 17-70mm (C)* auch das USB-Dock zugelegt. Die Installation ist recht simpel, die Software wird von der Sigma Webseite heruntergeladen und am PC installiert. Anschließend wird die Software gestartet und das Sigma USB-Dock* muss mit USB an den Computer angeschlossen werden. Sobald ein Objektiv über das Bajonett des Sigma USB-Dock’s angeschlossen wird erkennt diese das entsprechende Objektiv und erkennt nicht nur den Typ des Objektives sondern auch die Seriennummer etc. Daher gibt es die Möglichkeit jedes Objektiv einzeln zu justieren. Zudem bietet die Software die Möglichkeit auch auf den Objektiven diverse Firmware-Updates durchzuführen, es kommen zwar bei den Objektiven nicht allzu oft neue Updates, jedoch ist ein Einsenden des Objektivs für ein Firmware-Update dann auch nicht mehr erforderlich. Das Sigma USB-Dock* gibt es in verschiedene Ausführungen je nach Objektivbajonett: Canon, Nikon, Pentax, Sigma und Sony.
Nach dem anschließen eines Sigma Objektivs der Produktserie Contemporary, Art oder Sport erscheint folgende Maske:
Ãœber die Schaltfläche “Individualisierung” werden die Einstellmöglichkeiten angezeigt:
Beim Sigma 17-70mm ist nur eine Fokus-Einstellung möglich. Der Individualisierungs-Modus ist nur für die Objektive möglich, welche am Objektiv einen Schalter mit der Bezeichnung “Custom” und den Einstellungen C1, C2 und OFF verfügen.
Danach auf Fokus-Einstellungen klicken:
Anschließend können vier Fokusbereiche für vier verschiedene Brennweiten eingestellt werden, also insgesamt bei Teleobjektiven 16 Bereiche. Der Wertebereich kann von -20 bis +20 eingestellt werden.
Bei der Justierung bin ich wie folgt vorgegangen:
- Kamera auf ein Stativ gestellt und einen planen, gut fokussierbaren Karton gesucht. Für die “unendlich” Fokussierung habe ich an eine entsprechende Hauswand fokussiert.
- Karton in Liveview mit der maximalen Offenblende und dem mittleren Fokusfeld fokussiert (Einzelfeld). Die Position der Skala am Objektiv gemerkt.
- Anschließend anhand des Suchers ebenfalls mit dem mittleren Fokusfeld und Offenblende fokussiert. Nun müsste eine Abweichung zwischen Liveview und Fokussierung anhand des Suchers erkennbar sein. Dies ist in der Regel dann der Front- bzw. Backfokus.
- Objektiv am Sigma USB-Dock angeschlossen und den Wertebereich entsprechend angepasst. Sofern die Skala nach links dreht muss mit Minus-Werten korrigiert werden. Bei einer Rechtsdrehung natürlich dann mit Plus-Werten. Die Daten mit der Software auf das Objektiv Übertragen. Hierbei darf das Objektiv nicht vom Dock getrennt werden, da es ansonsten ggf. Schäden davon ziehen kann.
- Anschließend wieder das Objektiv an die Kamera schrauben und die Prozedur erneut durchführen, solange bis die Abweichung kaum mehr vorhanden ist.
Ich habe eine weile gebraucht, bis alle 16 Bereiche kaum mehr Abweichungen aufwiesen. Jedoch hat man es irgendwann im Gefühl, welcher Wert zum erfassen ist.
Beim Sigma 17-70mm (C)* waren die Abweichungen sehr gering, während beim Sigma 18-35mm* dies schon anders aussah:
Fazit:
Das Sigma USB-Dock (Nikon)* ist ein sehr gutes Tool um seine Objektive auf die jeweilige Kamera justieren zu können. Vor allem wenn jemand mehrere Sigma Objektive besitzt. Ebenso kann die Justierung selbst vorgenommen werden, wenn man seinen Body gegen ein neueres Modell austauscht. Daher ist kein Versand des teuren Equipments an Sigma erforderlich. Wer also viel Wert auf einen korrekten Fokus legt und das letzte quäntchen Schärfe aus seinem Objektiv herausholen will, dem kann ich das Sigma USB-Dock nur empfehlen.
Bilder:
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Hallo Christian,
gut dass ich auf Deiner Webseite gelandet bin.
Seit kurzem verwende ich auch das Sigma 17-70 C an meiner EOS 550D.
Der AF macht zwar im Moment keine Probleme, aber man kann ja nie wissen…
Jedenfalls ist deine geschilderte Vorgehensweise super erklärt, und ich werde bei erforderlicher Gelegenheit bestimmt darauf zurückkommen.
Dein Link ist jedenfalls als Favorit gespeichert.
LG
Artur